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Burnout in der Medienbranche – und wie er zur Panik wurde

  • Autorenbild: Lisa Tobschall
    Lisa Tobschall
  • 16. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Meine persönliche Geschichte und was wir alle daraus lernen können

60-Stunden-Wochen, kreative Höchstleistungen, Adrenalin, Drehs in ganz Deutschland – mein Job in der Medienbranche war ein Traum. Jede Woche ein anderes Projekt, Konzepte schreiben, gestalten, pitchen. Ich war jung, ehrgeizig, leidenschaftlich. Und parallel habe ich noch Philosophie studiert, weil mein Kopf einfach nicht stillstehen konnte.

Bis zu diesem Tag.

Ich saß in einer Vorlesung, als mir plötzlich der Boden unter den Füßen wegrutschte. Mein Herz raste. Ich konnte kaum atmen. Mein Blick verschwamm. Es war meine erste Panikattacke – und sie kam aus dem Nichts.

Nur: Sie ging nicht wieder weg.

Burnout in der Medienbranche – wenn der Körper das Stoppschild setzt

Burnout kommt schleichend. Er kündigt sich nicht lautstark an. Er arbeitet im Verborgenen, während du noch denkst, du funktionierst. Besonders in kreativen Branchen wie der Medienwelt ist das Risiko hoch. Laut einer Studie der DGPPN leiden überdurchschnittlich viele Menschen in der Medien- und Kommunikationsbranche an stressbedingten Erkrankungen.

Burnout-Anzeichen wie emotionale Erschöpfung, Schlafprobleme oder Zynismus werden oft übersehen – oder glorifiziert.

Man ist eben „im Flow“, „kreativ unter Druck“ oder „einfach belastbar“. Doch das ist ein Trugschluss. Denn wenn dein Körper irgendwann nicht mehr kann, übernimmt die Angst.

Von Burnout zur Panikstörung – wie das eine ins andere kippt

Was viele nicht wissen: Ein unbehandelter Burnout kann in eine Angststörung oder Panikstörung übergehen. Genau das ist mir passiert. Mein Nervensystem war so überreizt, dass es selbst im Ruhemodus ständig Alarm schlug. Ich fühlte mich wie ein aufgescheuchtes Tier – jederzeit bereit zur Flucht.

Der Gedanke, mein Leben lang Medikamente nehmen zu müssen, machte mir noch mehr Angst. Also entschied ich mich: Ich kämpfe. Ich ändere mein Leben. Komplett.

Mein Weg zurück – mit Resilienz

Heute bin ich Resilienztrainerin. Alles, was ich unterrichte, habe ich am eigenen Leib erfahren. Und überlebt. Was mir geholfen hat:

  • Körperarbeit (denn der Körper erinnert sich an alles)

  • Atemtechniken und Meditation

  • Grenzen setzen und Nein sagen lernen

  • Struktur und Pausen in meinen Alltag bringen

  • Neue Werte und Prioritäten definieren

Kinder kommen mit natürlicher Resilienz auf die Welt – sie können mit Gefühlen umgehen, sich regulieren, aufstehen, wenn sie fallen. Doch unsere Gesellschaft verlernt ihnen genau das. Deshalb müssen viele von uns Resilienz erst wieder neu lernen.

Burnout-Symptome frühzeitig erkennen – worauf du achten solltest

Besonders für Selbstständige und Kreative ist es wichtig, auf Warnzeichen zu achten:

  • Dauerhafte Erschöpfung trotz Schlaf

  • Zynismus gegenüber Projekten oder Kolleg:innen

  • Gefühl von Sinnlosigkeit

  • Konzentrationsprobleme

  • Soziale Isolation

  • Körperliche Symptome wie Magenprobleme, Herzrasen, Verspannungen

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir bemerkst, nimm sie ernst. Du musst nicht erst zusammenbrechen, um etwas zu verändern.

Fazit: Burnout ist kein individuelles Versagen – sondern ein Systemfehler der Medien

Gerade in leistungsgetriebenen Branchen wie der Medienwelt wird Überlastung oft romantisiert. Doch Burnout ist real. Panikstörungen sind real. Und sie können jede:n treffen – auch die vermeintlich Starken.

Mein Appell: Nimm deine Erschöpfung ernst, bevor dein Körper das Stoppschild setzt. Lerne Resilienz. Erkenne deine Grenzen. Und vor allem: Sei freundlich zu dir selbst.


schatten und Hände
Ein Burnout kommt oft leise – und bleibt lange unbemerkt.

 
 

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Geschäftsführerin: Lisa Tobschall 
Alramstraße 17, 81371 München
Telefon: 0176 81175654
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